Liebe Mitglieder der Freiburger Wirtschaftswissenschaftler e.V.,
mit diesem Brief möchte ich mich bei Ihnen für die diesjährige Förderung eines Deutschlandstipendiums bedanken. Ich bin dieses Jahr als Stipendiatin ausgewählt worden, und auch wenn die Stipendienvergabe dezentral verläuft, möchte ich mich stellvertretend für uns Stipendiat*innen in diesem Brief kurz vorstellen und Ihnen näherbringen, wie dieses Stipendium eine große Unterstützung darstellt.
Ich habe den M. Sc. Economics an der Uni Freiburg während der Corona-Pandemie im Jahr 2020 begonnen. Ich hatte gerade meinen Bachelor-Abschluss in International Business in Pforzheim gemacht, und somit nicht nur die Ankunft in einer neuen Stadt und die Tücken der (damals noch nicht so routinierten) Online-Lehre zu bewältigen, sondern auch den Sprung von der BWL zur VWL zu meistern und einige inhaltliche Lücken zu schließen. Dadurch habe ich vor allem im ersten Jahr sehr viel Zeit mit Lernen verbracht – die Inhalte der Fächer, sowie vieles an mathematischen Grundlagen, um die Methodik zu verstehen. Ich war selbst recht überrascht, wie gut ich dann bei den Prüfungen abschnitt, war ich mir meiner Kenntnisse und Fähigkeiten doch immer noch sehr unsicher. Umso mehr schätze ich nun die Anerkennung meiner akademischen Leistungen durch das Stipendium.
Das Deutschlandstipendium wird jedoch nicht ausschließlich aufgrund der Noten vergeben, sondern u. a. spielt auch gesellschaftliches Engagement eine Rolle. Für mich war die Arbeit in der „Student Union“ meines Studienganges ein Weg, wieder etwas Kontrolle über meine Freizeitgestaltung zu erlangen. Da direkt zu unserem Studienbeginn auch der Lockdown begann, hatten wir in den ersten Monaten kaum die Chance, unsere Kommiliton*innen kennenzulernen. Mit der Student Union haben wir versucht, Möglichkeiten zu bieten, sich mit anderen Studierenden des Masters zu vernetzen und Kontakte zu knüpfen. Sich im Studium ein soziales Umfeld schaffen zu können ist unglaublich wichtig, insbesondere für die vielen internationalen Studierenden unseres Studienganges, die sich zudem noch ein einem fremden Land zurechtfinden müssen. Dieses Engagement hat mir geholfen, nach dem ersten Semester in der Isolation ein wenig den Druck von meinen akademischen Leistungen zu nehmen, nicht zuletzt da auch der Vorlesungsstoff leichter erscheint, wenn man ihn gemeinsam mit anderen durchgehen kann – oder sich zumindest darüber beschweren. Wenn dieses Engagement auch nicht unbedingt die großen Probleme der Welt angeht, hoffe ich doch, zumindest für einige Menschen einen kleinen Unterschied gemacht zu haben. Dass darüber hinaus diese Arbeit durch das Stipendium gewürdigt wird, ist für mich eine zusätzliche Motivation mich auch in Zukunft zu engagieren.
Das Stipendium ist nicht zuletzt eine große finanzielle Unterstützung. Es gibt mir die Möglichkeit, mich auf mein Studium zu konzentrieren und mich mit meinen Zukunftsplänen auseinanderzusetzen. Vor allem durch die Chance, in den letzten Semestern als Tutorin zu arbeiten, hat bei mir das Interesse an der Lehre und einer akademischen Laufbahn geweckt. Deshalb denke ich im Moment darüber nach, nach dem Abschluss des Masters einen PhD zu machen – bis jetzt ist das allerdings mehr eine Idee.
Insgesamt bedeutet das Deutschlandstipendium für mich Anerkennung, Motivation sowie ein Stück finanzielle Sicherheit in einer Zeit, die von so viel Unsicherheit geprägt war. Mit Ihrer Spende haben Sie dieses Jahr die Förderung eines Deutschlandstipendiums ermöglicht. Vielen Dank hierfür!
Jana Depluet